Gestählt für die 24-Stunden-Kraftprobe: Porsche 924 GTS Clubsport
24-Stunden-Kräftemessen auf Landstraßen und Rennstrecken: Im Nordwesten Frankreichs wird seit 1923 ein Rennmarathon ausgetragen. Ende der 1970er Jahre entschied sich Porsche, bei dem international bedeutsamsten Langstreckenrennen in Le Mans mitzumischen. Laut Gruppe-4-Reglement musste Porsche hierzu mindestens 400 Homologationsmodelle bauen. Porsche produzierte 406 und verpasste den Fahrzeugen den legendären Zusatz Carrera GT. Mit dem Gruppe-4-tauglichen Wagen setzte Porsche einen Meilenstein. Der 924 Carrera GT startete 1980 bei strömendem Regen und heftigem Wind und legte einen beachtlichen Start hin.
Breiter, tiefer, schnittiger
Die schnittigen Sportwagen waren in Rot, Silber und Schwarz erhältlich und leisteten 210 PS. Damit erreichte Porsche eine erhebliche Leistungssteigerung zum bisherigen Topmodell (170 PS). Um die Mehrleistung auch in Fahrleistung umzusetzen, wurde der Wagen breiter und tiefer. So sah er deutlich sportlicher und erwachsener aus als die bisher bekannten Modelle.
Der Preis des Porsche 924 Carrera GT war 1980 mit 60.000 DM genauso gesalzen wie der des Ferrari 308 GTB. In puncto Höchstgeschwindigkeit waren die beiden Autogiganten nahezu ebenbürtig, beim Beschleunigen hängte der Porsche den Ferrari deutlich ab.
Nächste Evolutionsstufe: der 924 Carrera GTS
Vom Carrera GT abgeleitet, entwickelte Porsche die Evolutionsstufe 924 Carrera GTS. Insgesamt 59 ausschließlich leuchtend rote Exemplare verließen die Werkshallen. Die Fahrzeuge sind anhand der Frontscheinwerfer leicht von den Carrera-GT-Modellen zu unterscheiden. Wieder wurde die Leistung nach oben getrieben ‒ starke 245 PS steckten nun unter der Motorhaube. Der GTS markierte eine neue Entwicklungsstufe: Er erhielt ein anderes Fahrwerk, die Bremsen des 911 Turbo und die Rennsitze des 935. Damit gelang es Porsche, das Gewicht auf 1121 kg zu reduzieren. Porsche ließ sich diese Modifikationen teuer bezahlen: Ein Wagen kostete 110.000 DM. Bei Preis und Leistung gab es jedoch noch Luft nach oben, wie die Zukunft zeigen sollte.
Leistungssteigerung bis zum Zenit: 924 Carrera GTS Clubsport (CS)
Mehr Leistung geht nicht: 270 PS und ein unglaubliches Kampfgewicht von 1060 kg. Mit dem 924 Carrera GTS Clubsport (CS) streckte Porsche sich zur Decke und erreichte den Zenit aller straßenzugelassenen Porsche. Um das Gewicht dieses Höchstleistungskraftpakets zu reduzieren, wurden Dämmmaterialien und weitere Komfortelemente entfernt. Dies führte zu der phänomenalen Beschleunigung in 5,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h.
Porsche verlangte für die Clubsportvariante einen Neuwagenpreis von 125.000 DM. Der GTS CS war mit Abstand der teuerste Straßenporsche zu jener Zeit. Zum Vergleich: Der Porsche 911 SC war bereits für 53.000 DM zu haben.
Von Hand gebaut: der Porsche 924 GTS CS
Porsche baute in Zuffenhausen 44 Stück des 924-GTS-Modells und 17 Stück des 924-GTR-Rennwagens. Der absolut rare Porsche 924 GTS CS wurde jedoch von Hand im Entwicklungszentrum Weissach gefertigt. Lediglich 15 Stück verließen die Hallen. Neun Stück fanden ihren Weg in die USA, nur sechs verblieben in Europa.
Bereit zu neuen Rekordfahrten: handgefertigte Porsche-Rarität
Unser Fahrzeug ist eines der sechs 924-GTS-CS-Exemplare, die in Europa verblieben sind. Der Porsche wurde 1982 von John Britten Garages London an den englischen Rennfahrer und Rennstallbesitzer Richard Loyd verkauft und blieb fast 30 Jahre in dessen Besitz. Die handgefertigte Rarität beeindruckt mit einer geringen Laufleistung von 42.000 km.
Damit der Folgebesitzer zu neuen Rekordfahrten aufbrechen kann, wird der Porsche 924 Carrera GTS CS aktuell umfassend technisch restauriert.
Preis auf Anfrage